Die etwas altmodisch klingende Formel „mit Verlaub“ ist seit dem 16 Jh. gebräuchlich und eine Abwandlung des mittelniederdeutschen „mit vorlóve“, was so viel bedeutet wie „mit Erlaubnis“. Schon in der alten Form leitete man mit dieser Redewendung eine freimütige Bemerkung ein – wie noch heute: „Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch“, rief Joschka Fischer 1984 als Abgeordneter dem Bundestagsvizepräsidenten Richard Stücklen zu, nachdem dieser einen anderen Abgeordneten der Grünen des Saales verwiesen hatte.

Übrigens: Zur selben Wortgruppe gehört auch „Urlaub“, es bedeutete ursprünglich so viel wie „Erlaubnis“. Das Wort der Woche erlaubt sich nun, ein paar Wochen Urlaub zu nehmen … Am Montag, den 17. August, wird es wieder wöchentlich für sprachliche Erbauung sorgen. Das textteam wünscht bis dahin einen schönen Sommer!